Beste Reisezeit Bolivien: So tickt das Klima im Andenland

Beste Reisezeit Bolivien: Eben noch frierend die Wollmütze über die Ohren gezogen und jetzt liegst du schwitzend in der Hängematte? Gut möglich, dass du dich in Bolivien befindest! Das Klima hier ist eine ganz schön abwechslungsreiche Angelegenheit. Nicht nur der Jahreslauf, nein auch Tageszeit, Region und Höhenlage bestimmen über die Wetterbedingungen. Und haben somit Einfluss auf unsere Reiseplanung, die passende Kleidungswahl und unser Wohlbefinden. Damit du zur richtigen Zeit am richtigen Ort und stets gut für die unterschiedlichen Bedingungen gewappnet bist, informieren wir dich in diesem Artikel darüber:

 

– mit welchem Wetter du in den Regionen Boliviens rechnen kannst
– wie sich eine Reise in der Trocken- bzw. Regenzeit unterscheidet
– was deshalb auf jeden Fall in deinen Rucksack sollte


Über uns

Hinter QUER DURCH BOLIVIEN steht kein großer Verlag, sondern ein paar verrückte Menschen, die Bolivien lieben und leben. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Reisenden ist uns sehr wichtig, weshalb wir unser ganzes Wissen in unserem wöchentlichen Reise-Newsletter mit dir teilen. Trag‘ dich jetzt ein:

Neugierig? Jetzt kostenlos für den Reise-Newsletter anmelden und mit der Reiseplanung starten!

Registrieren Sie sich jetzt, um eine Email zu erhalten, wenn ich neue Inhalte publiziere.

Ich habe die Datenschutzerklärung dieser Seite gelesen und bin mit den Inhalten einverstanden (Zur Datenschutzerklärung)

Ich werde niemals Ihre Email Adresse weitergeben, handeln oder verkaufen. Sie können die Benachrichtigung jederzeit abbestellen.


Die Theorie

Bolivien liegt auf der Südhalbkugel. Das heißt, wenn bei uns Sommer ist, ist dort Winter. Und umgekehrt natürlich. Zwischen Äquator und südlichem Wendekreis befindet sich die Klimazone der Tropen. Hier beeinflussen vornehmlich Sonnenstand und Passatwinde das Klima. Man unterscheidet zwischen Trockenzeit (Mai – Oktober) und Regenzeit (Dezember – März).

 

Die Temperaturschwankungen sind im Jahresverlauf also eher gering. Klassische Jahreszeiten wie bei uns in den gemäßigte Breiten sind kaum auszumachen. Dafür haben die Anden in Sachen Wetter ein entscheidendes Wörtchen mitzusprechen. Zum einen fangen sie einen Großteil des aufziehenden Regens ab. Zum anderen bestimmen die Höhenlagen der einzelnen Regionen maßgeblich die Temperaturen und somit auch die beste Reisezeit für Bolivien.

 

Hochland – Altiplano

Bolivien ist bekannt für seinen riesigen Salzsee und die farbenfrohen Lagunen inmitten den Altiplano. Wer sich aufmacht in das karge Hochland muss mit extremen Bedingungen rechnen. Denn in Höhen zwischen 3000 und 5000 Metern wird es schonmal frisch, um nicht zu sagen eisigkalt. Vor allem in den Wintermonaten Juni, Juli und August fallen die Temperaturen nachts regelmäßig unter die Nullgrad-Marke. Tagsüber brennt die Sonne zu dieser Jahreszeit von einem meist wolkenlosen Himmel bei Temperaturen um die 15 ⁰C. Zusätzlich pfeift einem dann noch ein ziemlich kühler Wind um die Ohren. In den Sommermonaten Dezember, Januar und Februar wird es hier oben nicht ganz so kalt. Dafür ist der Himmel öfter bewölkt und es fällt Regen. Niederschläge und Temperaturen nehmen im bolivianischen Hochland von Norden nach Süden ab. So ist das Klima in der Region La Paz und am Titicacasee milder und feuchter als im wüstenartigen und rauen Südwesten des Landes.

 

Beste Reisezeit Bolivien

Im Hochland kann es ganzjährig sehr kalt werden

 

Berge & Täler – Kordilleren

Versteckt zwischen den Bergen und Tälern der bolivianischen Anden liegen wunderschöne Kolonialstätte und ursprüngliche Dörfer. Hier herrscht ein angenehmes Klima. Die Temperaturen erreichen in Höhen zwischen 1000 und 3000 Metern ganzjährig um die 20 ⁰C.

 

Im nahezu wolkenlosen Winter erwärmt sich die Luft selbst nur schwach. In der direkten Sonne ist es dann unangenehm heiß, im Schatten und nachts entsprechend kalt. Milder sind die Nächte im Sommer. In dieser Jahreszeit kommt es vermehrt zu Niederschlägen. Selten jedoch sind ganze oder mehrere Tage hintereinander verregnet. Auch in den Kordilleren nehmen die Regenmengen von Norden nach Süden ab. In den Yungas bei La Paz ist es also wesentlich feuchter als in den trockeneren Valles von Cochabamba, Sucre und Tarija.

 

Wie überall auf der Welt in den Bergen kann es auch in den bolivianischen Anden zu plötzlichen Wetterumschwüngen und starken Gewittern kommen. Lasse dich bei Ausflügen aufs Land und auf Trekking-Touren deshalb von einheimischen Guides begleiten. Sie kennen die regionalen Klimabedingungen und können Wetterveränderungen frühzeitig erkennen.

 

Beste Reisezeit Bolivien

In den Bergwäldern herrscht ein angenehmes Klima

 

Tiefland – Llanos

Einen Großteil der Landesfläche Boliviens, nämlich gut und gerne zwei Drittel, nehmen die Tiefebenen ein. Hier ist es ganzjährig sehr heiß. Die Temperaturen erreichen tagsüber gerne um die 30 ⁰C, nachts kühlt es nur schwach ab. Wie in den anderen Landesteilen, nehmen auch im Tiefland Regenmengen und Luftfeuchtigkeit von Norden nach Süden ab. Im Amazonasbecken an der Grenze zu Peru und Brasilien herrscht typisch tropisches Klima. Die Luft ist schwül und drückend. In der Regenzeit entstehen klassische Schauer. Aber auch in der Trockenzeit kommt es immer wieder zu Niederschlägen. Die dschungelartige Landschaft beherbergt eine unglaubliche Tier- und Pflanzenvielfalt.

Ganz anders verhält es sich in der Region Richtung Paraguay und Argentinien. Der Gran Chaco ist geprägt von trocken-heißem Klima, was sich besonders in der Vegetation widerspiegelt. Offene Graslandschaften, Trockenwälder und vereinzelte Kakteen kennzeichnen das Landschaftsbild.

 

Was ist die beste Reisezeit für Bolivien?

Im Regenwald ist es immer feucht-heiß

 

Beste Reisezeit Bolivien: Trockenzeit vs. Regenzeit

Vielleicht schwirrt dir jetzt vor lauter Grad Celsius und den ganzen Regenmengen der Kopf. Oder du bist kurz davor ein Klimadiagramm zu erstellen. Bitte nicht! Wir wollen dir die Vor- und Nachteile von Trockenzeit und Regenzeit noch einmal zusammenfassen. Die Trockenzeit fällt in Bolivien hauptsächlich in die Monate von Mai bis Oktober. Dann ist der Himmel meist strahlendblau und wolkenlos. Du kannst mit viel Sonnenschein und wenig Niederschlägen rechnen. Das ist besonders angenehm auf Trekking-Touren und eine wichtige Voraussetzung für  Bergbesteigungen. Im Tiefland fliegen weniger Mücken. Die Übertragungsgefahr von Krankheiten ist geringer.

 

Aufgrund der schwachen Niederschläge ist die Natur in den Anden und besonders auf dem Altiplano trocken und karg. Nach Sonnenuntergang wird es hier sehr kalt. Aber du kannst einen sternenübersäten Nachthimmel bestaunen. In die Trockenzeit fallen die europäischen Ferien.

 

Weshalb in diesen Wochen Flüge nach Südamerika teurer sind. Dafür feiern die Bolivianer in diesen Monaten viele traditionelle Feste.

 

Die Regenzeit fällt etwa in die Monate von Dezember bis März. Die Temperaturen sind milder, der Himmel ist öfter bewölkt und du musst mit häufigen Niederschlägen rechnen. Infolgedessen sind die Landschaften in den Anden wesentlicher grüner, die Bäume blühen und es herrscht Hochsaison für leckere Früchte. Auf dem Salar de Uyuni bildet sich dann ein scheinbar unendlicher Spiegel aus Wasser.

 

Beste Jahreszeit für den Salzsee Uyuni

Der Salzsee Uyuni in der Regenzeit

 

Große Regenmengen können unbefestigte Straßen in schlammige Pisten verwandeln. Busfahrten aufs Land oder durch das Tiefland können sich verzögern oder gefährlich werden. Wanderungen sind ungemütlich, Bergbesteigungen nicht möglich. Im Tiefland fliegen mehr Mücken. Dafür triffst du in der Regenzeit auf (noch) weniger Reisende und die Flugpreise sind erheblich günstiger. Im Februar
oder März ist auch in Bolivien bunte Karnevalszeit.

 

Soweit Theorie und Regeln. Aber Wetterkapriolen und der Klimawandel machen auch vor Bolivien nicht halt. Hier ein paar Beispiele:

 

– Wo sich auf über 5000 Metern vor zehn Jahren noch das höchstgelegene Skigebiet der Erde befand, ist vom Gletscher am Chacaltaya bei La Paz heute kaum noch etwas übrig.

– Ende 2016 blieben die Wasserleitungen in vielen Regionen leer. Der ersehnte Regen kam erst im Januar.

– 2017 wurden Jeep-Touren in den Südwesten des Landes abgesagt. Der Grund: ein halber Meter Schnee an der Grenze zu Chile.

– Im Umland von Sucre fiel im letzten Jahr seit über dreißig Jahren wieder Schnee.

– La Paz wird in der Trockenzeit immer häufiger von kräftigen Regenschauern überrascht.

 

Ausrüstung – Das muss mit in den Rucksack

Je nachdem, zu welcher Reisezeit du in Bolivien bist und welche Landesteile du bereist, solltest du also entsprechend deinen Rucksack packen.

Reist du über den Altiplano gehören unbedingt zwei bis drei wärmende Oberteile (Pullover, Fleece- oder Daunen-Jacke) sowie Wollmütze, Schal und Handschuhe in dein Gepäck. Stecke noch eine wind- und wasserabweisende Jacke, Sonnenbrille und Sonnencreme LSF 50 sowie einen Schlafsack dazu.

 

Beste Reisezeit für Bolivien

Wie kleidet man sich am besten für Bolivien?

 

Wir möchten mittlerweile auch nicht mehr auf warme Leggings verzichten.
Planst du einen Ausflug aufs Land oder eine Trekking-Tour durch die Berge und Täler der Anden, empfehlen wir robuste Kleidung und feste Schuhe. Wende am besten das Zwiebelprinzip an. Mehrere dünne Schichten lassen sich flexibel kombinieren. Hiermit bist du optimal auf schnell wechselnde Bedingungen vorbereitet. Ein Regenponcho sieht zwar lustig aus, ist aber wirklich praktisch. In den Städten bist du mit Turnschuhen, Jeans, T-Shirt und einer Outdoor-Jacke bestens gekleidet.

 

Möchtest du auch im Tiefland reisen, dann packe helle, luftige aber lange Kleidung ein. Wir sind überzeugt von Leinenhosen und dünnen Longsleeves. Auch hier brauchst du für Ausflüge in die Natur feste Schuhe. Unverzichtbar sind außerdem eine leichte Kopfbedeckung, Sonnen- und Mückenschutz.

 

Und nun? Was ist die beste Reisezeit für Bolivien?

Welches ist nun die beste Reisezeit für Bolivien, lässt sich schwer sagen. Vermutlich gibt es die beste Reisezeit für Bolivien gar nicht. Denn wie du oben gelesen hast, sprechen die unterschiedlichsten Argumente für und gegen die beiden Jahreszeiten. Mehr Touristen sind auf jeden Fall in der Trockenzeit unterwegs. Das liegt wahrscheinlich daran, dass hier die Aussicht auf Sonnenschein einfach höher ist, vor allem im Hochland. Und dort liegen schließlich die Hauptattraktionen des Landes, der Salar de Uyuni und der Titicacasee.

 

Unserer Meinung nach können aber auch unzählige Grüntöne, ein wolkenverhangener Himmel sowie der mit Wasser bedeckte Salzsee ihren Reiz haben. Und das gibt es schließlich nur in der Regenzeit.


Weitere Reiseinspirationen, Ausflugsziele, Routen und Planungs-Tipps für deinen Bolivien-Trip erwarten dich in unserem wöchentlichen Reise-Newsletter zu Bolivien. Hier geht es zur Anmeldung.


Wer da schreibt? 

Hola, ich bin Maike. Bolivien ist für mich Sehnsucht und Faszination zugleich: Die einzigartigen Landschaften, lebendigen Traditionen und herzlichen Begegnungen berühren mich immer wieder. Erlebe auch du dieses einmalige Land Südamerikas!

Neugierig? Jetzt kostenlos für den Reise-Newsletter anmelden und mit der Reiseplanung starten!

Registrieren Sie sich jetzt, um eine Email zu erhalten, wenn ich neue Inhalte publiziere.

Ich habe die Datenschutzerklärung dieser Seite gelesen und bin mit den Inhalten einverstanden (Zur Datenschutzerklärung)

Ich werde niemals Ihre Email Adresse weitergeben, handeln oder verkaufen. Sie können die Benachrichtigung jederzeit abbestellen.

No Comments

Post a Comment

Comment
Name
Email
Website