Als Frau alleine durch Bolivien reisen: Ein Erfahrungsbericht

Als Frau alleine durch Bolivien reisen? Ja, das ist möglich! Unsere Leserin Karin ist alleine durch das Andenland gereist und teilt in diesem Beitrag ihre Erfahrungen.


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Als Frau alleine durch Bolivien

Bei meiner 4-monatigen Südamerikarundreise Anfang 2019, die ich zunächst mit zwei Reisefreunden in Patagonien begonnen hatte, wurde es ab Bolivien ernst: Nun war ich auf mich alleine gestellt! Wie meine Weiterreise aussah und wo ich in den folgenden vier Wochen überall war, möchte ich euch kurz schildern.

 

Meine Reiseroute durch Bolivien:

1. Von Santiago de Chile per Flieger nach La Paz (4 Nächte – Stadterkundung u.a. per Seilbahn / Moon Valley)
2. Von La Paz per Flugzeug nach Santa Cruz (4N – Weltkulturerbe Samaipata / Zoo)
3. Von Santa Cruz per Flugzeug nach Sucre (3N – Dinosaurierspuren / Tarabucco und Dorf Puka-Puka
4. Von Sucre per Bus nach Potosí (2N – Minentour)
5. Von Potosí per Bus nach Tupiza (3N – Startpunkt für Salzseetour)
6. Von Tupiza mit 4-tägiger Tour nach Uyuni und gleich weiter per Nachtbus nach La Paz (4N – Tour Ruta del Muerte (Death Road) / Architekturtour in El Alto)
7. Von La Paz per Bus nach Copacabana (2N – Tour zur Isla del Sol und Isla de la Luna)
8. Von Copacabana per Bus nach Puno …

Wie es von dort weiterging, könnt ihr in meinem ersten Erfahrungsbericht „Als Frau alleine durch Peru reisen“ auf QUER DURCH PERU nachlesen.

 

Wie kam ich auf diese Reiseroute?

Ehrlich gesagt, hatte ich keinen blassen Schimmer von Bolivien, als ich mit der Planung anfing. Ich wusste nur, dass ich eine Freundin aus Oruro treffen wollte, die extra wegen mir nach La Paz und später auch nach Sucre anreiste!
Außerdem lag die Richtung fest: von Patagonien im Süden über Bolivien und Peru in nördlicher Richtung bis Ecuador und den Galapagosinseln.
In vielen Blogs anderer Backpacker stöberte ich herum und suchte mir die Highlights heraus; nun musste nur eine sinnvolle Reihenfolge festgelegt werden. Große Distanzen legte ich mit dem Flugzeug zurück (was bei den Preisen auch keine lange Überlegung war); für etwas kürzere Strecken nahm ich den Bus, um auch von der Landschaft etwas mitzubekommen.

 

Die weitere Planung – daheim und unterwegs

Nachdem die Flüge gebucht waren, suchte ich auf Booking.com und Airbnb nach passenden Unterkünften (Booking.com hat bessere Stornierungsbedingungen!). Ich hatte keine Lust unterwegs immer im Internet danach suchen zu müssen und konnte mir so auch sehr schöne Angebote herauspicken (wie z.B. in Santa Cruz das Airbnb bei Jorge Pablo und Maria Isabel!).

 

Es wird ja immer geraten nicht gleich nach La Paz zu fliegen, das mit 3500-4095m für die Höhenkrankheit prädestiniert ist. Ich tat es trotzdem und hatte zum Glück keine Probleme; offensichtlich war mein Körper durch die Erfahrungen in Copiapó in Chile schon darauf eingestellt. Das muss jeder selbst entscheiden, ob er das Wagnis eingeht.

 

La Paz in Bolivien

Angekommen in La Paz!

 

Nach 4 Nächten flog ich weiter nach Santa Cruz, wo ich eigentlich nur etwas chillen wollte – ich hatte gelesen, dass das Klima dort sehr angenehm sei. Meine Hosts legten mir den Besuch in Samaipata nahe, wo es El Fuerte zu bestaunen gibt, ein Unesco Weltkulturerbe, was ich auf eigene Faust per Sammeltaxi durchführte. Ein hübscher Park lädt in Samaipata zum Verweilen ein.

 

El Fuerte de Samaipata

El Fuerte de Samaipata

 

Den Zoo von Santa Cruz besuchte ich auch, um mich von den desolaten Käfigen, in denen viele Tiere angeblich untergebracht sind, zu überzeugen. Das stimmte auch, allerdings ist das in einem Land mit so viel Armut auch nicht verwunderlich. Hier liegen die Prioritäten einfach woanders.

 

Per Flieger ging es weiter nach Sucre, wo ich meine Freundin wieder traf, die die Stadtführung übernahm, da sie von dort eigentlich stammt. Mit ihr schaute ich mir auch die beeindruckenden Dinosaurierspuren vor der Stadt an.

 

Sucre ist die Hauptstadt Boliviens

Sucre ist die Hauptstadt Boliviens

 

Da ich inzwischen alleine und es Sonntag war, ließ ich mir die Tour zum Markt von Tarabucco und davor das Dorf Puka-Puka nicht entgehen. Vor allem in Puka-Puka wurden wir wenigen Besucher von den Bewohnern sehr nett empfangen.

 

Von nun an reiste ich mit dem Bus weiter. Neugierig war ich auf die Minen in Potosí. Eine Minentour wollte ich vor Ort buchen, was auch kein Problem war.

 

Minentour in Potosi

Minentour in Potosi


Minentour in Potosi

Minentour in Potosi

 

Eine mehrtägige Tour im Salar de Uyuni sollte man unbedingt machen; so suchte ich im Internet nach entsprechenden Anbietern. Viele Traveller fahren mit dem Nachtbus von La Paz nach Uyuni und hinterher wieder zurück; doch ich wollte diese Strecke nicht zweimal machen und startete stattdessen in Tupiza. Dort gibt es den Anbieter ‚La Torre Tours‘, der auch ein kleines Hotel führt, wo man für 15US$ pro Nacht unterkommt. (Wir waren mit zwei Jeeps unterwegs und hatten eine tolle Zeit!!! Dank auch an unseren super Fahrer Luis Alberto und seine Frau Noemi, die uns bestens bekocht hat!)

 

Kreative Fotos auf dem Salzsee Uyuni

Kreative Fotos auf dem Salzsee Uyuni


Heiße Thermalquellen in Bolivien

Baden in heißen Thermalquellen


Laguna colorada in Bolivien

Die rote Lagune

 

Endziel der Tour war Uyuni, von wo ich dann mit dem Nachtbus zurück nach La Paz wollte. (Für 3 Nächte in Tupiza und die 4-tägige Tour brauchte ich übrigens 234€.) Da Karnevalszeit war, fuhren die meisten Busse aber nicht von Uyuni nach la Paz, sondern nach Oruro und ich brauchte eine Weile, bis ich einen Bus nach La Paz gefunden hatte!

 

In den Straßen von La Paz

In den Straßen von La Paz

 

Zurück in La Paz suchte ich nach einem Anbieter für die Death Road. Es gibt jede Menge Agenturen und ebenso viele positive wie negative Bewertungen im Internet! Ich landete schließlich bei ‚Free Bikes‘, die OK waren, jedoch als Letzte am Nachmittag beim Essen ankamen und somit der Poolaufenthalt entsprechend kurz ausfiel. Auch die Rückkehr in La Paz war relativ spät.

 

Was gibt es sonst in La Paz?

Wer sich für Architektur interessiert, dem empfehle ich eine Tour in El Alto, wo der bekannte bolivianische Architekt Freddy Mamani mit den bunten Cholets eine neue Stilrichtung kreiert hat. Ebenso besucht man eine Wohnblocksiedlung, die vom Künstler Mamani Mamani (ein anderer mit gleichem Namen) auffällig bemalt wurde, und beeindruckende Eventräume, die für Feste vermietet werden.
Ansonsten kann man stundenlang in diversen Kabinenbahnen über der Stadt schweben, zwischen Hochhäusern hindurch (weiße Linie) oder hoch nach El Alto (rote Linie) oder an besagten Freddy Mamani Häusern entlang in El Alto (lila Linie).

 

Seilbahn in La Paz

Mit der Seilbahn hinauf nach El Alto

 

Toll auch der Markt sonntags in El Alto. Ebenso ist das Moon Valley auf jeden Fall einen Besuch wert. Man kann sogar für wenig Geld mit dem Sammeltaxi dorthin gelangen, muss sich halt durchfragen! Eine Haltestelle befindet sich direkt am Eingang zum Moon Valley. Ich hatte bei meinem ersten Aufenthalt in La Paz zum Glück noch meine bolivianische Freundin dabei, die das managte 😉

 

Besuch vom Moon Valley

Besuch vom Moon Valley bei La Paz

 

Als letzte Station in Bolivien stand Copacabana am Titicacasee an. Das Busticket dorthin war leicht im Busbahnhof zu bekommen. Spannend dann unterwegs die Fahrt über den See mit einer Fähre, wobei alle Passagiere aussteigen und auf ein Personenschiff umsteigen mussten, während der Bus samt Gepäck auf einem wackeligen Kahn übergesetzt wurde.

 

Mit dem Bus von Bolivien nach Peru

Mit dem Bus von Bolivien nach Peru

 

In Copacabana war gerade ebenfalls Karneval und ein fast endloser Zug tanzender Menschen in farbenfrohen Kostümen zog durch die Straßen. Hier im Ort gibt es viele Agenturen, wo man Ausflüge zur Isla del Sol und Isla de la Luna, sowie Bustickets für die Weiterfahrt buchen kann.

 

Bolivien Folklore

Bunte Tänze in Bolivien

 

Auch zu den Uros wollte ich, doch dazu hatte ich extra zwei Nächte in Puno auf peruanischer Seite eingeplant. Und schon im Bus nach Puno wurde mir eine Uros-Tour angeboten, die ich aus Zeitgründen auch sofort buchte, ohne noch lange Preise in Puno zu vergleichen. Manchmal muss man auch pragmatisch vorgehen!

 

Titicacasee in Bolivien

Der Titicacasee

 

Eine Liste meiner Unterkünfte:

La Paz: Sol Andino Hostal (sehr einfach, aber Frühstücksbüffet recht reichhaltig, da gemeinsamer Raum mit dem 3-Sterne Hotel Estrella Andina des gleichen Besitzers. Schöne Innenterrasse.)

 

Beim zweiten Aufenthalt in La Paz bekam ich ein Zimmer im Estrella Andina Hotel zum ‚Special price‘ angeboten, da ich mich über einige Dinge im Sol Andino Hostal beschwert hatte! Lage beider Unterkünfte ist schräg gegenüber vom Hexenmarkt.

 

Santa Cruz: Maria Isabel und Pablo Airbnb (Habitación N°1 de 3 en Casa Centrica) Sehr schönes und geschmackvolles Haus mit Pool! Nette Hosts! Für 4 Nächte 51€!

 

Sucre: Casa Solariega Hostal (sehr zentral gelegen, netter Innenhof)

 

Potosí: Hostal La Realeza (gegenüber dem Museum Casa de la Moneda), recht einfach, aber man gab mir einen Heizstrahler gegen die Kälte!

 

Tupiza: Hotel La Torre (gehört zur Agentur für Rundreise im Salar de Uyuni) Sehr netter Besitzer.

 

Copacabana: Hostal Sonia (etwas weg vom Hafen, ca. 10-15min Fußweg) Eigentlich nettes Hotel, doch brachte es der Besitzer nicht fertig, das Abflussrohr meines Waschbeckens, das offensichtlich zu kurz war weshalb das ganze Wasser direkt auf den Boden lief, während meines Aufenthalts zu reparieren. Stattdessen gab er mir einen großen Putzlumpen!

 

Meine Zimmer kosteten meist 12-18€ pro Nacht mit eigenem Bad und inklusive Frühstück. Allerdings reiste ich in der Nebensaison und fand vor Ort heraus, dass viele Unterkünfte noch verfügbar waren. Trotzdem fand ich es sehr relaxt zu wissen, wo man landet.

 

Wie meine Reise weiterging und noch ein paar Tipps zu Fotobüchern, Dauer der Aufenthalte etc. findet ihr in meinem oben erwähnten Bericht zu Peru. Wer mehr über die ganze Reise herausfinden möchte, darf gern in meinem Blog karinauftour.blogspot.com herumstöbern. (Eigentlich war er für Familie und Freunde gedacht; deshalb ist er auch etwas persönlicher formuliert!)

 

Und denkt dran: Weniger ist oft mehr! Lasst euch Zeit und hetzt nicht von Ort zu Ort; lernt die Menschen dort besser kennen und verweilt ein bisschen.

 

Ich hoffe, ihr habt ein paar Anregungen und vor allem Lust auf Bolivien bekommen! Ich wünsche euch eine tolle Zeit!

 

Karin


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